Pflege und Waschen von Judoanzügen
Beim Waschen eines Judoanzuges gibt es einige Dinge zu berücksichtigen. Das sind vor allem:
- Temperatur
- Waschmittel und Zusätze
- Farben
- Trockner
- Häufigkeit
Insbesondere bei neuen Anzügen gilt es, erst einmal der Waschanweisung des Herstellers zu folgen. In der Regel sind das 30 Grad. Der Anzug sollte aufgrund des groben Baumwollstoffes idealerweise einzeln gewaschen werden (insbesondere bei schweren und großen Anzügen).
Grundsätzlich laufen Anzüge bei den ersten Wäschen ein. Abhängig von der Temperatur und dem Modell sind das ca. 3 – 10 cm. Vorgewaschene Anzüge, wie die von adidas oder Ippon Gear, laufen dagegen meist weniger ein. Häufig liefert der Hersteller dazu auch spezifische Hinweise, die dringend berücksichtigt werden sollten.
Wer Probleme hat einen Anzug in der perfekten Größe zu finden, nutzt häufig die Möglichkeit den Anzug direkt bei den ersten Wäschen heiß (60 Grad) zu waschen, um aktiv eine Reduktion der Größe zu bewirken. Bspw. habe ich den Judo Gi DanRho Kano, den ich in 175 gekauft habe, aber nur 172 cm groß bin. Durch heißes Waschen, konnte ich den Anzug auf mich perfekt anpassen.
Heißes Waschen des Anzuges hat außerdem einen wichtigen hygenischen Vorteil. Sitzt der Anzug perfekt bevor er gewaschen wurde, kann er häufig nur in der Temperatur laut Herstellerangaben gewaschen werden. Bei diesen Temperaturen ist häufig ein Zusatz zum Vollwaschmittel notwendig, um alle Flecken wie Blut oder Schweiß zu entfernen. Gute Erfahrungen habe ich mit folgenden Produkten gemacht:
Dr. Beckmann Flecken Teufel Blut & Eiweißhaltiges
Ein gewaschener Anzug benötigt (ohne Einsatz eines Trockners) ca. drei bis vier Tage bis zum vollständigen Trocknen. Meine Empfehlung ist es einen Anzug nach jedem oder spätestens jedem zweiten Training zu waschen. Daher bedarf es bei häufigen Trainings, mehr als einen Anzug. Ein Anzug der aus 100% Baumwolle besteht, kann ohne Probleme zwei Trainings getragen werden.
Durch Verwendung eines Trockners kann zusätzlich ein Schrumpfeffekt des Anzuges entstehen. Dies sollte zwingend einkalkuliert werden.
Für die Wettkämpfer unter uns gibt es zusätzlich noch einige Tipps von mir. Früher wurden extrem harte Mizunos getragen. Ich war davon nie ein Freund! Der Vorteil des harten Anzuges, der schwer für den Gegner zu greifen ist, wird durch eine Einschränkung der eigenen Beweglichkeit erkauft. Daher mein Tipp:
Das Training darf gerne mit einem schweren Anzug (ab 900g/qm) abgehalten werden. Im Wettkampf sollte aber ein leichter Anzug verwendet werden (ca. 750g/qm). Dies fördert die eigene Dynamik und Geschwindigkeit im Wettkampf.
Ein Judogürtel sollte niemals gewaschen werden! Es gibt zwei Gründe dafür:
Zum einen verliert er die Farbe und zum anderen, was noch viel wichtiger ist, wird traditionell überliefert, dass der Gürtel durch Übung an Erfahrung sammelt.
Ein letzer Erfahrungswert dazu: Je häufiger ein Anzug gewaschen wird, desto höher ist sein Verschleiß. Dies trifft insbesondere auf hohe Temperaturen zu. Farbige Anzüge leiden beim Waschen noch intensiver und müssen häufiger ausgetauscht oder nachgefärbt werden.
PS: Meine Anzüge werden übrigens NIE gebügelt. Wer knitterfreie Hosen bevorzugt, sollte dies aber dringend tun 😉 Wer eine Empfehlung möchte – für meine Business Hemden nutze ich folgendes Bügeleisen:
Tefal GV8461 Pro Express Turbo
Author: Jan
Judo Fanatiker seit 2001. Aktiver Kämpfer in der Oberliga im HJV, 1. DAN und Trainer C. Mitglied im JC Hünfelden und 2. Vorsitzender.
Ich teste für euch alles was mit Judoanzügen, Judobüchern oder Judo spezifischem Zubehör zu tun hat!
Ihr habt Wünsche oder Feedback für mich? Kontaktiert mich einfach!
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